Durch den konsequenten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) in Staat und Wirtschaft könnten bis 2008 rund 75 Milliarden Euro zusätzliche Wirtschaftsleistung erbracht werden. Diese könnten auf Basis eines „IuK-Masterplans“ realisiert werden, der eine e-Strategie und Umsetzungsmaßnahmen für die Nutzung von Wachstumschancen im IuK-Sektor vorgibt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die The Boston Consulting Group (BCG), Deutsche Telekom und Siemens Communications heute in Berlin vorstellten.
Der IuK-Sektor, der in Deutschland eine jährliche Wirtschaftsleistung von mehr als 130 Milliarden Euro generiert, gehört zu den bedeutendsten Industriezweigen und könnte als Innovationstreiber die technologische Erneuerung in den Anwendungsbranchen beschleunigen. Um die Potenziale für den Standort Deutschland konsequent zu nutzen, sei auf Bundesebene ein nationaler Chief Information Officer (CIO) zu etablieren, der die Umsetzung des IuK-Masterplans zwischen Politik, Wirtschaft und Bürgern koordiniert, so die Verfasser der Studie. Zu den zentralen Forderungen des Maßnahmenpaketes zählen beispielsweise ein verstärkter Einsatz von e-Government und e-Health im öffentlichen Sektor, aber auch Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen oder Innovationsförderung.
In der gemeinsamen Studie „Wirtschaftliche und politische Chancen der Informationsgesellschaft“ zeigen die Verfasser nicht nur auf, wie die deutsche IuK-Branche im internationalen Wettbewerb positioniert ist, sondern auch, in welchen Bereichen Politik und Wirtschaft ansetzen müssen, um das gesamte Potential der IuK-Branche auszuschöpfen und in Wirtschaftswachs-tum für Deutschland umzusetzen.
„Der IuK-Sektor in Deutschland hat das Potenzial, ähnlich wie die Automobilindustrie eine Vorreiterrolle für Qualitätsstandards, technischen Fortschritt und internationale Wettbewerbsstärke zu übernehmen. Wenn die weltweit agierenden deutschen Konzerne dabei eine Art „Leuchtturm“-Funktion einnehmen sollen, ist dies nur mit wettbewerbsfähigen und hochwertigen Anwendungs- und Zulieferindustrien möglich“, erklärte Dr. Dieter Heuskel, Senior Vice President, The Boston Consulting Group.
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